Nachdenkliches

  • Seelenverwandte


    Wir sind zu zweit im Raum, mein Hund und ich...
    Ich begreife, dass in diesem Moment in ihm und in mir
    genau das gleiche Gefühl herrscht,
    dass es zwischen uns keinen Unterschied gibt.


    Wir sind identisch:
    in beiden leuchtet das gleiche bange Flämmchen...
    Nein, das sind nicht ein Hund und ein Mensch,
    die miteinander Blicke tauschen...


    Es sind zwei Paar identische Augen,
    die fest auf den anderen gerichtet sind.
    Und in diesen Augen, sowohl im Tier als auch im Menschen,
    liegt ein und dasselbe Leben,
    das sich scheu an das andere schmiegt.


    Ivan Turgenew




    Liebesgedicht für einen Hund


    sieben Tagen schuf Gott die Welt,
    zwischendrin ein Tier das bellt.


    Der eine sieht es als Vieh,
    ein anderer sagt: Es ist ein Genie.
    Wieder andere reden nicht rum,
    sagen: "Es ist dumm".
    Andere allerdings meinen, es soll an die Leine,
    dann gibt es solche, die können es nicht ertragen,
    haben es satt: "So ein Tier gehört nicht in die Stadt".


    Nun fragt Ihr Euch, was ist denn das?
    Wer bringt Euch Glück, wer nimmt Euch Last?
    Wer lässt die Trauer von Euch gehn?
    Wer lässt die Blinden wieder sehn?
    Wer lässt die Einsamen nicht allein?
    Wer nimmt den Kranken ihre Pein?
    Wer gibt uns soviel Glück - und erwartet nichts zurück?
    Wer macht das Leben für uns rund?
    Ihr wisst es schon,


    es ist der HUND.


    Gabriele Gummert







    Er ist eben mein Hund


    Er ist mein drittes Auge, das über die Wolken blickt,
    mein drittes Ohr, das über die Winde lauscht.
    Er ist ein Teil von mir, der sich bis zum Meer erstreckt.
    Wie er sich an meine Beine lehnt, beim leisesten Lächeln mit dem Schwanz wedelt,
    seinen Schmerz zeigt, wenn ich ohne ihn ausgehe...,
    sagt mir tausend mal, dass ich der einzige Grund seines Daseins bin.
    Habe ich Unrecht, verzeiht er mir mit Wonne.
    Bin ich wütend, bringt er mich zum Lachen.
    Bin ich glücklich, wird er vor Freude fast verrückt.
    Mache ich mich zum Narren, sieht er darüber hinweg.
    Gelingt mir etwas, lobt er mich.
    Ohne ihn bin ich doch nur einer unter vielen.
    Mit ihm bin ich stark.
    Er ist die Treue selbst.
    Er lehrte mich die Bedeutung von Liebe.
    Durch ihn erfahre ich seelischen Trost und inneren Frieden
    Er lehrte mich verstehen, wo vorher nur Ignoranz war.
    Sein Kopf auf meinem Knie heilt meine menschlichen Schmerzen.
    In seiner Gegenwart habe ich keine Angst vor Dunkelheit und Unbekannten.
    Er versprach, auf mich zu warten... wann und wo auch immer... ich könnte ihn ja brauchen.
    Und ich brauche ihn – wie ich es immer getan habe.
    Er ist eben mein Hund.


    Gene Hill

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